Gewerblicher Telefonsex ist im Gegensatz zum Chatsex eindeutig ein Business, welches schon lange auf dem Markt ist und sehr gerne in Anspruch genommen wird.
Es gibt mittlerweile einige Telefonhotlines, die viele Frauen unter Vertrag haben.
Die Arbeitsverträge beinhalten unter anderem auch, was die Frauen verdienen können und wie oft sie erreichbar sein müssen.
Nicht jede Frau verdient gleich, je nach Orientierung gibt es Unterschiede.
Wenn die Telefonladies Zeit haben, können sie sich freischalten, um von Männern in Anspruch genommen zu werden.
Doch wie funktioniert das Ganze?
Der Kunde sucht sich zuerst seinen Wünschen entsprechend eine passende Hotline aus, die er in Anspruch nehmen möchte.
Auf der Homepage dieser Firma findet er Damen, die er anrufen kann, natürlich mit Bild und kurzen Angaben was sie zu bieten haben.
Er sieht sofort, ob sie online und freigeschaltet sind.
Persönliche Informationen und Daten gibt es auf diesem Sektor genauso wenig, wie der tatsächliche Name der Person.
Der Kunde erfährt nur ihren Künstlernamen, den sie sich selbst als Pseudonym gegeben hat.
Die von der Hotline für die Dame eingestellten Bilder sind erotisch, aber nicht zu freizügig.
Jeder kann auf die Seite gehen und der Jugendschutz sollte nicht gefährdet werden.
Bilder, die eindeutige Posen zeigen, wären in diesem Metier eher kontraproduktiv als sinnvoll.
Die hinter den Telefonladies stehende Firma, hat eine klare Marketingstrategie und die wird sinnlich eingesetzt.
Bei jeder Dame stehen auch die Kosten, die pro Minute gezahlt werden müssen oder höchstens für ein Gespräch anfallen können.
Die Gebühren dürfen nicht 3,99 Euro pro Minute übersteigen, das geht laut Gesetzgeber nicht.
Damit keiner in eine Kostenfalle rutschen kann, gibt es auch einen Höchstbetrag pro Gespräch.
Nach 60 Minuten Telefonat wird das Gespräch automatisch getrennt, damit es nicht passieren kann, dass ein Telefonat, nur da der Gesprächsteilnehmer nicht richtig aufgelegt hat, ins Uferlose
steigen könnte.
Der entstandene Rechnungsbetrag für ein in Anspruch genommenes Gespräch, welches beispielsweise über eine 0190er oder 800er Nummer eingewählt wird, wird über die monatliche Telefonrechnung mit
abgerechnet.
Dies hat für die Firma den Vorteil, dass sie keine weitere Rechnung stellen muss.
Sollte die Telefonrechnung jedoch nicht beglichen werden, dann wird der Telefonbetreiber lediglich ihre Gebühren eintreiben, aber nicht die der Fremdanbieter.
Die User der gebührenpflichtigen Nummern versichern jedoch auch vertraglich, dass die an den Telefonanbieter berechneten Gebühren rechtens sind.
Fehler werden ihnen alleine durch die sorgfältige Technik nicht unterlaufen.
Ist von einem Anschluss eine Dienstleistung in Anspruch genommen worden, dann ist dies Fakt.
Irgendjemand muss über diesen Anschluss telefoniert haben.
Dies hat schon häufig zu familiären Streitigkeiten geführt.
Die Gebühren, die durch ein Telefonat anfallen, sind nicht unerheblich.
Doch man fragt sich, was hat Mann davon, wenn er solch eine Dienstleistung in Anspruch nimmt?
Immerhin bekommt er nur ein Telefonat und muss relativ viel Geld dafür auf den Tisch legen.
Es sind seine Fantasiewünsche, die ihm erfüllt werden.
Er hofft, dass die Frau auf dem Bild auch tatsächlich so aussieht und diejenige ist, mit der er gerade telefoniert.
Die Dame am Ende der Strippe wird ihm das Gefühl vermitteln, dass er als Mann ganz toll ist.
Er ist der König im Bett und das hofft er auch zu sein.
Sie ist geschult, sich auf ihn einzustellen.
Sie gibt ihm Selbstwertgefühl, bringt ihn dahin, wo er hingebracht werden will.
Hat er sich gut mit ihr gefühlt, wird er sie wieder in Anspruch nehmen.
Viele Männer versuchen zu ihrer Traumlady eine Beziehung aufzubauen.
Die Telefondame seines Herzens wird ihm das Gefühl vermitteln, dass sie dies auch will.
Je öfter er sie in Anspruch nimmt, desto mehr wird sie verdienen.
Sie kennt ihre Kunden, die sich öfters bei ihr melden ganz gut und weiß, was diese brauchen.
Sie kann sich gezielt um sie kümmern.
Es ist für sie einfacher ihren Dienst zu erfüllen, wenn sie ihre Kunden gut kennt.
Immerhin muss sie sich auf jeden Kunden einlassen können.
Man stellt sich die Ausübung dieses Berufes einfacher vor als es ist.
Die Telefondamen müssen eine gute Menschenkenntnis besitzen.
Der Kunde muss sich wohlfühlen, das Gefühl haben, dass es wahrhaftig um ihn geht - das ist ihr Job, den sie zu erfüllen hat.
Man muss allerdings auch davon ausgehen, dass weder das Bild, welches im Netz eingestellt wurde, stimmen muss, noch das Alter der Dame, die sich hinter dem Telefonhörer verbirgt.
Doch Tatsache ist, diese Frauen wissen genau was sie tun.
Sie kennen die Tricks, einen Mann heiss zu machen und ihm das zu geben, was er sich wünscht.
Natürlich verdient sie daran und der Gedanke an ihren Job wird sie dazu bewegen, ihm richtig einzuheizen.
Das ist ihr Beruf, dem sie sich mit Freude widmet, sonst wäre es spürbar.
Viele denken, dass man das mal eben so tun könnte, doch so einfach ist es nicht.
Es gibt Frauen, die können alles Mögliche neben den Telefonaten erledigen, aber die meisten müssen sich auf den Mann einstellen und bei der Sache bleiben, um eine gute Dienstleistung abzuliefern
und das ist Arbeit.
Aber keiner zwingt sie dies zu tun, sie machen es freiwillig.
Doch nicht nur die Dame an sich verdient an dem Mann, der sie anruft, sondern die Hotline - die Firma - die hinter ihr steht und darauf wartet, dass Männer sich melden.
Diese Frauen sind ihr Gewinn und je besser die Frau „läuft“, desto besser für das Geschäft.
Man könnte diese Machart auch ein wenig als „Zuhälterei“ betrachten.
Die Moderne der Zeit eröffnet viele Möglichkeiten des Geldverdienens.
Funktioniert eine Frau nicht so, wie es sein sollte, kann der Kunde sich auch beschweren.
Die Firma kann einen Vertrag mit den Damen jederzeit wieder lösen.
Die Frauen sind nicht angestellt, sondern selbstständig.
Ich bin mir aber sicher, dass Frauen, die sich bereit erklären einen solchen Job auszuüben, sich Mühe geben werden, damit das System auch funktionieren kann.
Das Geben und Nehmen wird eine Basis liefern, die für alle Beteiligten sinnvoll zu leben ist.
Es gibt viele Männer, die solch einen Service in Anspruch nehmen und sich dabei wohlfühlen.
Sie haben Kontakt zu einer Frau, die sie versteht, die sexuell ist und mit der sie sich in dem Moment leben können.
Dies alles führt dazu, dass Mann sich um sich selbst kümmert.
Gerade Männer, die in trostlosen Beziehungen stecken oder sich der Beziehungswelt entsagt haben oder keine Frau mehr abbekommen, werden sich mit diesem Modell wohl und ein wenig „zu Hause“ oder
in ihrer eigenen Welt fühlen.
Sie fühlen sich zeitweise nicht mehr leer, spüren kein Manko mehr in sich.
Sie erfüllen sich das, was sie haben wollen und das reicht ihnen zumindest eine Zeitlang vollkommen aus.
Die Damen, die man anrufen kann, sitzen übrigens nicht in einem Studio des Unternehmens für das sie freiberuflich arbeiten, sondern sie sind an den Plätzen, an denen sie sich wohl fühlen und dies
wird zumeist ihr zu Hause sein.
Wenn Sie bereit sind und Zeit haben, werden sie sich, wie bei jeder anderen Hotline auch, freischalten lassen.
Sie sind dann online erreichbar, auf Anrufe eingestellt und können Mann nach Mann telefonisch empfangen.
Je nachdem wie viele Stunden sie freigeschaltet sind und wie professionell ihr Können ist, muss sie während der Telefonate nicht dauerhaft an einem Tisch sitzen bleiben.
So kann es sehr wohl sein, dass sie nebenbei bügelt oder andere Sachen macht, nur darf der Anrufer dies nicht mitbekommen.
Er muss das Gefühl haben, dass sie ganz bei ihm ist und mit ihm verschmelzen will.
Der Kunde braucht beim Telefonsex das Bild, dass die Frau, mit der er gerade spricht, Dessous trägt und diese für ihn auszieht, um sich ihm zu offenbaren.
Oftmals erzählt sie ihm auch, was sie mit ihm sexuell alles erleben möchte.
Sie ist eine gute Schauspielerin und wird so tun, als würde sie selbst an sich herumzuspielen und manchmal sogar einen Orgasmus erleben.
Sie muss kreativ sein und bringt ihn sexuell erotisch auf Touren.
Sie erzählt ihm, was sie gerne mit ihm tun würde, wenn er jetzt gerade bei ihr wäre.
Sie spielt mit ihm und doch ist sie bei der Sache und weiß genau was sie tut.
Telefondamen, die in diesem Gewerbe arbeiten, wissen genau was sie sagen müssen, um dem Mann mit ihren Worten zur Lust zu verhelfen.
Sie besitzen eine gute Menschenkenntnis und können sich schnell anpassen und die Worte wählen, die gebraucht werden, um das Ziel zu erreichen.
Im Grunde genommen weiß jeder Mann, der sich solch einer Hotline bedient, dass die Frau am anderen Ende während des Telefonats weder Dessous trägt, noch so aussieht wie er es sehen möchte, aber
das interessiert ihn in dem Moment nicht.
Er bedient sich der Thematik, für die er bezahlt und lässt sich entführen in eine Welt, die er braucht, um zu seinem Höhepunkt zu gelangen.
An dieser Stelle möchte ich aber auch erwähnen, dass das Anbieten von Telefonsex nicht nur auf Frauen beschränkt ist.
In der Gay-Branche bieten natürlich auch Männer ihre Dienste anderen Männern an, um diese in die passende Stimmung zu bringen.
Und Männer, die diese Form wiederum in Anspruch nehmen, stehen darauf von einem anderen Mann stimuliert zu werden, indem man sie mit Worten und einer erotischen Stimme anmacht.
Ob es auch beim Telefonsex Männer gibt, die von Frauen angerufen werden, das kann ich jetzt nicht sagen, aber denkbar wäre es.
Doch wenn dem so sein sollte, dann wird dies mit Sicherheit nur eine kleine Randgruppe sein.
Durch den Boom des Telefonsex witterten die großen Firmen natürlich weitere Einnahmequellen, was beinhaltete, dass das Thema Lebensberatung auf den Gesprächstisch kam.
Da viele Männer den Damen am Telefon auch ihre Probleme offenbarten, bot sich diese Variante an.
So bekommt das Thema telefonische Lebensberatung einen kleinen Beigeschmack des „Sich-verkaufens".
Viele der Damen und auch Herren, die andere am Telefon beraten, haben zwar eine gute Menschenkenntnis, sind aber nicht unbedingt in der Lage das Problem des Ratsuchenden zu erkennen.
Durch die Hilflosigkeit vieler Menschen bilden sich natürlich auch Abhängigkeiten, sodass Kunden immer wieder denselben Berater anrufen, nur um von ihm das zu hören, was sie hören wollen, was
aber wenig mit Wahrheitsfindung zu tun hat.
Es ist wichtig, dass auch Berater ihren Job ernst nehmen und wissen, wie man sich gegenüber Menschen verhält, die sich im seelischen Ungleichgewicht befinden.
Es ist nicht immer einfach, die Wahrheit annehmen zu können, aber es ist notwendig, damit man sich nicht verrennt.
Wenn eine Frau meint den Mann ihres Lebens getroffen zu haben und darauf hofft, dass er sich endlich mit ihr einlässt, er aber gar kein Interesse an ihr hat, dann ist es wichtig, dass sie
akzeptiert das dies so ist.
Sollte sie dann in ihrer Not in einer Lebensberater-Hotline anrufen und von der Dame am anderen Ende erfahren, dass die beiden zusammen gehören und sie nur warten muss, dann ist dies schlichtweg
gesagt falsch.
Mittlerweile werden Berater auch bewertet, sodass wir eine große Chance haben Klarheit zu gewinnen.
Durch die Bewertung geben sich die Berater mehr Mühe und viele Telefonate erfüllen einen doch wichtigen Zweck.
Trotzdem sollte jeder für sich überlegen, was er mit seinem Leben anfangen möchte.
Es ist wichtig dem eigenen Gefühl zu vertrauen, damit man sich selbst das geben kann was man braucht.
Die Autorin Sabine Guhr-Biermann
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