Kuschelsex

Kuscheln ist ein Thema für sich.
Viele lieben es zu kuscheln, andere wiederum gar nicht.
Kuschler nutzen das wohlige Gefühl, um dann sanft weiter zu gleiten, bis hin zum gelebten sexuellen Akt.
Andere wiederum mögen gar kein Kuscheln, sondern lieben einfach die harte schnelle Nummer.

Jedem das seine, doch man sollte sich nach Möglichkeit den für sich passenden Partner wählen, um dahin zu gelangen, was man auch erreichen möchte.

Ist man jemand, der Kuscheln und emotionale Nähe braucht, dann sollte man sich auch einen entsprechenden Kuschelpartner suchen.
Kümmert man sich nicht um die eigene Bedürfnisbefriedigung, dann darf man sich auch nicht beklagen.
Jeder Mensch ist und reagiert anders.

Findet man den für sich passenden Partner, hat man im Regelfall viele Gemeinsamkeiten - auch auf dem Kuschelsektor - so dass dieser Bereich häufig erfüllend und intensiv gelebt werden kann; so wie man es mag.
Doch manchmal verliebt man sich auch in einen Menschen, mit dem nicht alle Bereiche kompatibel lebbar sind.
Vielleicht braucht derjenige weniger Streicheleinheiten als wir selbst, dann sollte man dies zur Sprache bringen und seine Wünsche äußern.
Es wird sich bestimmt ein Kompromiss finden können, mit dem beide zufrieden leben werden - anders kann es nicht sein.

Aber dafür muss man auch das aussprechen, was man sich wünscht.
Darauf zu warten, dass der Partner Gedanken lesen kann und sauer reagieren, nur da er nicht das erfüllt was wir uns wünschen, ist der falsche Weg.

Es liegt ja alleine an uns selbst, wie wir unser Leben gestalten.
Wir sollten lernen zu reden, um das auszusprechen, was uns auf dem Herzen liegt.

Kuscheln hat sehr viel mit gelebter Nähe zu tun.
Partner berühren sich nicht nur bei ihren sexuellen Handlungen, sondern auch zwischendurch, was die Verbindung immer wieder zu neuem Leben erwecken lässt.
Wenn wir Nähe leben wollen, dann sollten wir uns auch darum kümmern und auf unseren Partner zugehen, damit dieser sich begehrt fühlt.
Komplimente zu machen, die Augen leuchten zu lassen, wenn man seinen Partner ansieht, gehört genauso zu einer erfüllenden Beziehung, wie regelmäßige Sexualität zu leben.

Sich zu beklagen, dass der Partner etwas nicht leben will, was für uns selbst wichtig ist, hat noch keinem weitergeholfen, denn darum geht es auch nicht.
So wie wir uns verhalten, so wird die Gemeinsamkeit eine Basis finden, die für alle Beteiligten wichtig ist.
Wir können nur für uns selbst sorgen, dies kann kein anderer für uns tun.

Kuscheln ist nicht jedermanns Sache, aber vielen entsprechend.
Als wir noch kleine Kinder waren, sehnten wir uns danach berührt und in den Arm genommen zu werden.
Diesen Wunsch tragen wir als Grundbedürfnis ein Leben lang in uns.
Wir werden uns auch im Erwachsenenalter nicht von diesem Aspekt trennen wollen.
Seelische und körperliche Nähe zu spüren, ist für uns alle enorm wichtig.

Führen wir jedoch in unserem Leben ein hartes Regiment, gerichtet gegen uns selbst, dann kann es sehr wohl sein, dass wir uns gegen jegliche warmherzige Nähe auflehnen, da wir uns emotional nicht berühren lassen wollen.
Dann wollen wir lieber in unserer Strenge verweilen, da wir uns dort sicherer und auch zu Hause fühlen.

All diese Komponenten wirken auch in das Thema der körperlichen Sexualität mit ein.
Fühlen wir uns wohl mit dem was wir leben und können uns sexuell tief verbinden, dann können wir auch stundenlang Berührungen aushalten und auch geben.
Sind wir aber von der schnellen Truppe, dann könnte es uns langweilig werden, da wir schneller zum Höhepunkt gelangen und danach etwas anderes tun wollen.

Der Zeitfaktor ist auch eine wichtige Komponente, die uns Möglichkeiten der Gemeinsamkeit offenbart.
Es ist manchmal schwer sich anzupassen.
Sollten wir aber selbst keine zwei Stunden rein zum Kuscheln investieren wollen, dann wird unser Partner uns mit all seinen Berührungen nerven, und das kann nicht gut gehen.
Man sollte offen und frei alles das formulieren, was man sagen möchte, damit eine Basis gewährleistet sein kann, die uns weiterhelfen wird in Frieden das zu leben, was wir leben möchten.

Es liegt somit immer an uns selbst, wie unsere Beziehung funktioniert.
Sind wir zufrieden und glücklich, dann wird unser Partner dies auch sein.
Fehlt uns aber etwas, dann wird unserem Gegenüber auch etwas fehlen und sei es nur unsere Aufmerksamkeit, die er dringend braucht.

 

Die Autorin Sabine Guhr-Biermann

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